Terra Petra Teil 3

Liebe Vereinsmitglieder!


Im dritten Teil widmen wir uns den Hauptbestandteil der Terra Preta, der Pflanzenkohle.

 

Pflanzenkohle! warum ist sie so wichtig?


Eines vorweg! die Pflanzenkohle ist kein Nährstoff, sondern aufgrund seiner immens großen Oberfläche ein optimaler Lebensraum für erwünschte Mikroorganismen und ein großer Wasserspeicher.


Pflanzenkohle ist porös und besitzt eine sehr hohe spezifische Oberfläche von bis zu 250 m² pro Gramm. Aufgrund seiner Oberflächenstruktur kann Pflanzenkohle bis zur fünffachen Menge ihres Eigengewichts an Wasser und den darin gelösten Nährstoffen aufnehmen. Außerdem wird das Auswaschen von mineralischen und organischen Nährstoffen verhindert, was für eine höhere Nährstoffverfügbarkeit sorgt.


Wie komme ich nun zu Pflanzenkohle? Ganz einfach; man kann sie heute im Web bestellen. Ein 30 Liter Sack kostet bei der österreichischen Firma Sonnenerde knapp 20,- €. Es gibt natürlich noch andere Anbieter, anbei einige Netzadressen.

 

Was sie auf keinen Fall verwenden sollten ist Grillholzkohle; sie wird oft aus Tropenhölzern oder schadstoffbelasteten Holz hergestellt.


Als kreativer Hobbygärtner kann man die Kohle aus Strauch- und Baumschnitt und anderen Materialien wie abgerebelte Maiskolben oder anderen Bioabfällen auch selbst herstellen. Dazu gibt es mehrere Methoden.

  1. In einem Erdloch wird das zu verkohlende Material aufgeschichtet und von oben angezündet, danach immer wieder nachgelegt wenn sich weiße Asche auf der oberen Glutschicht zeigt. Zu Schluss löscht man die Glut mit einer Gießkanne. Das muss natürlich rechtzeitig sein sonst hat man nur noch Asche übrig.

  2. Die elegantere Art ist ein Pyrolyseofen, bei dem das Feuer von oben nach unten brennt. Dabei wird Holzgas freigesetzt das nach oben entweicht und sauber mit hoher Temperatur verbrannt wird. Bei dieser Methode entstehen auch keine gesundheitsschädlichen „Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe“ kurz PAK genannt.

Ich stelle die Pflanzenkohle auch selbst her. In einer kurzen Fotoserie können sie sich diese Methode anschauen.

Bild 1  Der Pyrolyseofen
Bild 2  Die doppelwandige Luftführung
Bild 3  Befüllen des Ofens
Bild 4  Nachlegen
Bild 5  Nur mehr das Holzgas brennt
Bild 6  Bereit zum Ablöschen
Bild 7  Gelöscht
Bild 8  Die fertige Pflanzenkohle
Bild 9  Nur noch zerkleinern und fertig zur Anwendung

Ganz Wichtig! bringen sie die Pflanzenkohle niemals direkt in den Boden, da sie sonst ihren Pflanzen alle Nährstoffe entzieht und die Pflanzen somit keine Lebensgrundlage mehr haben und verkümmern.
Die Pflanzenkohle muss erst mit Nährstoffen und Mikrobiologie aufgeladen werden.
Das passiert am besten wenn man mit der Pflanzenkohle Kompostiert.
Über die verschiedenen Methoden werden wir uns im 4. Teil näher beschäftigen.

 

Bis zu nächstenmal

ihr  Wilhelm Rausch

Webadressen für Pflanzenkohle:
https://www.sonnenerde.at
https://www.terratirol.at
https://www.bloomling.at
https://www.pflanzenkohle24.de
https://www.pflanzenkohle-allgaeu.de