Hier ein Leitfaden über die Gartenarbeiten im April und Mai. 

 

In jedem Fall kann schon ab Mitte April mit der Vorbereitung des Bodens begonnen werden. Wer im Herbst seinen Garten gut gemulcht hat, braucht nicht mehr viel zu tun. Nach dem Entfernen der letzten Mulchreste findet man bereits lockere Gartenerde vor. Doch auch Gartenerde, die sich über den Winter verfestigt hat, sollte man keinesfalls umgraben. Das Bodenleben würde dadurch empfindlich gestört werden. 

Man lockert den Boden oberflächlich ca. 5 cm tief mit dem Krail, einer kleinen Harke oder einer Grabgabel und streut ca. 3 cm hoch Kompost auf. Das sind 30 Liter Kompost pro Quadratmeter. Vorteilhaft ist das Anreichern des Komposts mit Schafwollpellets. Diese Mischung ist der ideale Sofort- und Langzeitdünger, sodass die Pflanzen über Monate gut versorgt sind. Diese Mischung arbeitet man oberflächlich in die Gartenerde ein und recht die Beete glatt.

 

Viele Gemüsepflanzen sind so robust, dass sie auch stärkere Abkühlphasen gut vertragen. Andere sind empfindlicher, sodass man mit dem Aussetzen besser bis nach den Eisheiligen wartet. Dasselbe gilt fürs Säen.

 

Welche Pflanzen setzt oder sät man nun zu welcher Zeit?

 

Pflanzungen im April im Freiland:

Robuste Gemüsepflanzen sind Salate, bevorzugt Kopfsalat, und alle Kohlsorten wie Kohlrabi, Frühkohl und Blumenkohl. Kartoffeln werden jetzt ausgelegt. Majoran, Thymian, Estragon, sowie alle Melissen- und Minzensorten können ebenfalls gesetzt werden.

 

Aussaaten im April im Freiland:

Möhren, Radieschen, Erbsen, Spinat, Rüben, Pastinaken, Sellerie. Rettich, Mangold, Rote Beete, Steckzwiebel, Lauch, Schwarzwurz. Zum schnelleren Keimen deckt man die Samen mit einem Vlies ab. Dies schützt vor Austrocknung und Vogelfraß. Sobald die ersten Keimblätter erscheinen, muss das Vlies entfernt werden. Lediglich bei den Möhren kann man das Vlies bis Mitte Mai als Schutz vor der Möhrenfliege auf den jungen Pflanzen belassen. 

Bohnen werden Ende April, Anfang Mai ausgelegt.

 

Für die spätere Ernte empfiehlt es sich, Salate und verschiedene Kohlsorten im April auch aussäen.

 

Aussaat von Kräutern

Kümmel, Kerbel, Gurkenkraut (Borretsch), Bohnenkraut, Kresse, Dill. 

Dill ist besonders schwierig zu ziehen. Ab besten sät man ihn aus und rührt in danach nicht mehr an; beobachten und moderat gießen, keinesfalls jäten!

 

Erst nach den Eisheiligen pflanzt man Tomaten, Paprika, Gurken und Auberginen im Freien. 

Da Melonen, Kürbis, Zucchini, Bohnen, Basilikum, und Majoran kälteempfindliche Keime haben, sollen die Samen frühestens Anfang Mai, besser erst nach den Eisheiligen ausgelegt werden. Bei diesen Pflanzen ist das Vorziehen im beheizten Glashaus oder Wohnbereich vorteilhaft. Im Freiland ausgesetzt haben vorgezogene Pflanzen auch Vorteile gegenüber Schadinsekten und Schneckenfraß.

Jungpflanzen von Gurken sind besonders wärmeliebend und kälteempfindlich. Sie wachsen erst bei Temperaturen über 12 °C. Fallen die Temperaturen unter 5 °C, beginnen die Pflänzchen zu kränkeln und sterben ab.

 

 

W. Steinwender; April 2021