übermäßiger Fruchtbehang - Fruchtausdünnung

 

 

 

In unserem Artikel „Blüten und Stress“ wurde auf die übermäßige Blütenpracht der Obstbäume im heurigen Gartenjahr hingewiesen. Dieser Umstand hat in vielen Fällen zu einem enormen Fruchtbehang der Obstbäume geführt. Vielfach besteht die Gefahr, dass Äste abbrechen.

Bei Kernobst wie Äpfel und Birnen reduzieren die Bäume ihren übermäßigen Fruchtbehang selbst durch den sogenannten Juni-Obstfall, wobei die Bäume zwischen Ende Mai und Anfang Juli einen Teil ihrer Früchte abwerfen.

 

Sollte dieser natürliche Obstfall nicht ausreichen oder drohen davor schon Äste abzubrechen, greift der Gärtner selbst ein und entlastet die Bäume durch „Ausdünnen“ des Fruchtbehangs.

 

 

Wie geht man beim Ausdünnen vor?

 

Überzählige Früchte werden mit einer Baumschere händisch entfernt. Nach dem Ausdünnen sollten pro Blütenstand nur mehr eine, maximal 2 Früchte hängen bleiben. Eine Frucht braucht zum Ausreifen ca. 15 Blätter. In schattigen Bereichen des Baumes sind alle Fruchtansätze zu entfernen. Selbstredend wird man kleinere, beschädigte oder wurmstichige Früchte bevorzugt wegschneiden. Nebenstehendes Bild zeigt den Apfelbaum nach fachgerechtem Ausdünnen.

Die Fruchtausdünnung bewirkt

 

· bessere Fruchtqualität (Größe, Süße, Aroma)

· Reduktion der Alternanz (Blüte nur jedes 2. Jahr)

· Entlastung der Baumstruktur (Das Herunterhängen der Äste wird verringert)

 

Besonders wichtig ist die Fruchtausdünnung bei den Sorten Elstar und Jonagold.

 

Steinobstsorten wie Zwetschken, Kirschen, Marillen oder Pfirsichen zeigen keinen Juni-Obstfall. Üblicherweise ist hier ein Ausdünnen nicht notwendig, da die Früchte gegenüber Äpfel und Birnen eher klein sind. Bei Marillen oder Pfirsichen kann bei starkem Fruchtbehang das Ausdünnen im Mai sinnvoll sein. Auch hier sollten auf den dünnen Ästchen nur 1-2 Früchte verbleiben.