Wieviel Wasser braucht ihr Garten?

Die verschiedenen Gartenpflanzen brauchen unterschiedlich viel Wasser, wobei natürlich auch die Durchlässigkeit des Bodens eine große Rolle spielt.

Pflanzen mit großen Blättern brauchen in der Regel mehr Wasser, da an der Oberfläche der Blätter viel Wasser verdunstet.

Dem Rasen sollte man seltener und dafür gründlich Wasser zuführen.  Bei oberflächlicher Bewässerung bilden sich verstärkt die Oberflächenwurzeln aus und sorgen dafür, dass der Rasen noch empfindlicher auf Trockenheit reagiert.

Ansprüche einzelner Pflanzen

 

Gleichmäßige Wasserversorgung benötigen

  • Kohlrabi (platzen gerne)
  • Rettich und Radieschen (werden scharf und pelzig)
    Gurken werden bitter (ist aber auch eine Sorteneigenschaft)
    Salat, Bohnen, Tomaten und Paprika.
  • Kraut, Kohl, Karotten und Kartoffel vertragen ein paar Tage Trockenheit.
  • Frisch gesetzte Pflanzen und Aussaaten brauchen höchste Gleichmäßigkeit.
  • Im Hochsommer müssen Pflanzen in kleinen Gefäßen (Balkon- und Terrassenpflanzen) oft zweimal am Tag gegossen werden, ein 80 cm langer Balkonkasten braucht mindestens 2,5 Liter Wasser täglich.


Wann soll gegossen werden?

  • Kaltes Leitungswasser soll nur zeitig am Morgen, wenn die Pflanzen in der Nacht ausgekühlt sind, verwendet werden. Besonders der Rasen kann in der Früh das Wasser gut speichern und ist so fit für die Hitze des Tages.
  • Mit temperiertem Wasser kann, wenn notwendig, auch abends gegossen werden.
  • Bei prallem Sonnenschein darf nicht gegossen werden, die Wassertropfen wirken wie Brenngläser, es bilden sich Brennflecken auf der Pflanze.
  • Ideal ist Regenwasser, besonders wenn es in einer Tonne erwärmt zur Verfügung steht.


Gießtechnik

 

 

Der Boden wird gleichmäßig befeuchtet, aber nicht verschlämmt. Die meisten Pflanzen reagieren empfindlich, wenn die Blätter nass werden. Die Pflanze soll in Bodennähe gegossen werden. Als Faustregel gilt:
Der Boden sollte feucht, die Pflanze trocken sein.

Die Gießkanne ist  die klassische Art den Garten zu bewässern, besonders für frisch eingesetzte Gemüsepflanzen. Der Gartenschlauch oder der Beregner wird bei größeren Flächen und Wassermengen verwendet. Für Sträucher eignet sich besonders die Tropfbewässerung, damit ist eine kontinuierliche Versorgung mit Wasser gewährleistet.

 


Wassermenge

  • 10 Liter Wasser pro m2 sind notwendig, um einen trockenen Boden oberflächlich zu durchfeuchten. Bei 20 Liter wird die Erde,  je nach Humus- und Lehmgehalt, 15 - 20 cm tief feucht sein (30 Liter bis 30 cm).
  • Unterschieden wird zwischen Tief- und Flachwurzler, Rosen wurzeln z.B. 60 cm tief). In der Praxis hat sich ein durchdringendes Befeuchten mit anschließender Austrocknungszeit gut bewahrt. Ständig feuchter Boden verhindert die Wurzelatmung und es kann zu Wurzelfäule kommen.


Wasserverlust durch Verdunstung


Ein alter Bauernspruch sagt: Dreimal hacken ersetzt einmal Gießen! Durch die Oberflächenlockerung mit der Ziehhacke wird die Wasserverdunstung wesentlich herabgesetzt.

Die Verdunstung wird auch besonders durch das Mulchen mit einer organischen Masse (Grasschnitt, Rindenmulch, Gartenfaser, Schafwolle) eingeschränkt.



Hannelore Pacher
5. Juni 2016




Quellen:
Vortragsauszug Ing. H. Weilenmann
Lagerhaus