Wie schon in den letzten Jahren können wir uns auch heuer wieder an einer außergewöhnlich üppig blühenden Vegetation erfreuen. Dass dies schon die letzten Jahre der Fall war, bereitet Ökologen jetzt Kopfzerbrechen. Da Jahre mit hohem Ertrag an Früchten in der Vergangenheit im Schnitt nur alle 9 Jahre auftreten, werten die Naturforscher diese Anhäufung von blütenreichen Jahren als Stressreaktion der Bäume auf überdurchschnittliche Erwärmung und lang anhaltende Trockenperioden. Mit dieser „Angstblüte“ versuchen die Bäume vermehrt Nachkommen für die ungewisse Zukunft zu schaffen. Dadurch werden sie jedoch überfordert und geschwächt, wodurch sie weniger Widerstandskraft gegen Schädlinge haben.
Im eigenen Garten kann man bei großen Bäumen wenig tun. Sträucher und kleine Obstbäume wie Spindelbusch- oder Säulenobstformen lassen sich jedoch mit der richtigen Pflege gut unterstützen.
Kleinwüchsige Obstbäume brauchen wegen der schwach ausgeprägten Wurzeln unbedingt eine offene Baumscheibe und einen Stützpfahl. Wichtig ist das ausgiebige Bewässern mit ca. 30 – 50 Liter pro Baum, je nach Witterung in Abständen von ca. 1 -2 Wochen. Langzeitdünger (Kompost mit Schafwollpellets oder käufliche Bioprodukte) in der empfohlenen Menge unterstützen die Pflanzengesundheit. Überdüngung schwächt durch zu starkes Wachstum Pflanzen und Bäume eher.
Übermäßigen Fruchtbehang beim Kernobst unbedingt durch Ausdünnen (Entfernung überzähliger Früchte) reduzieren. Der Hobbygärtner kann nach dem natürlichen Fruchtfall im Juni, wo der Baum schon einen Teil seiner Früchte verliert, weitere überzählige Früchte händisch entfernen. Dabei wird man beschädigte, kleine oder wurmstichige Früchte wegschneiden und nur große Exemplare am Baum belassen. Für eine optimale Reife sollten pro Frucht am Baum ca. 10-15 Blätter zur Verfügung stehen. Durch das Ausdünnen schont man den Baum und kann sich an größeren Früchten erfreuen.
Text und Fotos: Walter Steinwender